Die Ad bezichtigten die Gesandten der Lüge (Damals) als ihr Bruder Hud zu ihnen sprach: "Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein? Seht, ich bin euch ein getreuer Gesandter So fürchtet Allah und gehorcht mir! Und ich verlange dafür keinen Lohn von euch; mein Lohn ist allein bei dem Herrn der Welten.
Baut ihr euch aus Frivolität auf jedem Hügel ein Denkmal Und errichtet Prachtbauten, als wolltet ihr unsterblich werden? Und wenn immer ihr zupackt, seid ihr maßlos grausam und gewaltsam. So fürchtet Allah und gehorcht mir!
Und fürchtet Den, Der euch reichlich mit all dem versorgte, was euch wohlbekannt ist. Euch reichlich versorgte mit Viehherden und Kindern Und Gärten und Quellen. Seht, ich fürchte für euch die Strafe eines gewaltigen Tages."
Sie sagten: "Es ist uns gleich, ob du predigst oder nicht predigst. Dies sind lediglich alte Legenden und wir werden niemals Strafe erleiden." Und so bezichtigen sie ihn der Lüge. Da vertilgten Wir sie. Darin war wahrlich ein Zeichen! Und doch wollen die meisten von ihnen nicht glauben.
DAS VOLK VON `AD ![]() Die Ruinen von der Stadt Ubar, in der das Volk von `Ad lebte, wurden in der Nähe der Küste von Oman entdeckt. |
Der Amateur-Archäologe Nicholas Clapp, ist es, der die im Quran erwähnte Stadt entdeckt hatte.19 Clapp, Arabist und Dokumentarfilmer, stieß während er Forschungen über arabische Geschichte betrieb, auf ein höchst interessantes Buch: Arabia Felix, geschrieben von dem englischen Forscher Bertram Thomas im Jahre 1932. Arabia Felix war die römische Bezeichnung für das südliche Gebiet der arabischen Halbinsel, das heutzutage Jemen und einen großen Teil von Oman umfasst. Dieses Gebiet wurde von den Griechen "Eudaimon Arabia" und von den arabischen Gelehrten des Mittelalters "Al-Yaman as-Saida" genannt.20
Diese Bezeichnungen bedeuten soviel wie "glückliche Araber". Denn in alten Zeiten empfand man, dass die Menschen, die hier lebten die glücklichsten Völker ihres Zeitalters waren. Warum wohl wurde dies so empfunden?
Der Grund lag in der strategischen Lage dieser Region. Sie befand sich im Zentrum des Gewürzhandels, der zwischen Indien und Nord Arabien stattfand. Außerdem bauten die hier lebenden Völker eine seltene Pflanzenart namens Frankincense (Weihrauch) an und trieben Handel mit ihr. Diese Pflanze, die in den damaligen Gesellschaften große Beliebtheit genoss und beinahe so wertvoll war wie Gold, wurde in religiösen Ritualen als Räucherwerk angewandt.
Der englische Forscher Thomas gibt in seinem Werk detaillierte Informationen über diese glücklichen Völker und behauptet, die Spuren einer von ihnen gegründeten Stadt gefunden zu haben. Das war die Stadt, die die Beduinen "Ubar" nannten. Bei einer Expedition in der oben genannten Region hatten die in der Wüste lebenden Beduinen ihm einen Fußpfad gezeigt und gemeint, dieser schmaler Weg führe zu einer sehr alten Stadt, die Ubar hieße. Thomas, der sich sehr dafür interessierte, starb noch bevor er seine Forschungen zu Ende führen konnte.21
![]() Die Ausgrabungen in Ubar |
Clapp versuchte auf zwei Wegen die Existenz von Ubar zu beweisen. Zuerst ging er den Spuren nach, die die Beduinen gezeigt hatten. Dann wandte er sich an die NASA, ihm Satellitenbilder dieser Region zur Verfügung zu stellen. Nach langen Bemühungen schaffte er es, sie dazu zu überreden.22
Später machte sich Clapp daran, die antiken Niederschriften und Landkarten, die sich in der Huntington Bibliothek in Kalifornien befinden, zu studieren. Er beabsichtigte, so die Landkarte der Region zu finden. Nach einer kurzen Nachforschung fand er eine Landkarte von Ptolemäus, einem ägyptisch-griechischen Geographen, die im zweiten Jahrhundert nach Christus gezeichnet worden war. Auf der Landkarte waren eine alte Stadt und Wege zu sehen, die zu dieser Stadt führten.
In der Zwischenzeit erreichte ihn die Nachricht der NASA über die fertig gestellten Fotografien. Auf den Fotos waren Spuren von Wegen zu sehen, die man nur mit Hilfe von Luftaufnahmen als ein Ganzes erkennen konnte, also auf der Erde mit bloßem Auge nicht festzustellen waren. Clapp verglich diese Aufnahmen mit den antiken Landkarten und fand heraus, dass sie übereinstimmten. Die Wege führten zu einer großen Siedlung, die früher eine antike Stadt gewesen sein musste.
![]() Bei den Ausgrabungen in Ubar wurden verschiedene Kunstwerke und Spuren einer hohen Zivilisation, wie sie im Quran erwähnt wird, aufgefunden. |
Jetzt stellte sich die Frage, wie man sicher sein konnte, dass diese alte Stadt mit dem im Quran erwähnten Volk `Ad in Verbindung zu bringen war.
Schon zu Beginn der Ausgrabungen stellte sich heraus, dass die Stadt mit der im Quran erwähnten identisch war. Die ausgegrabenen Säulen gehörten zum Volk `Ad und Iram. Denn bei den Ausgrabungen war man auf lange Säulen gestoßen, von denen schon der Quran berichtet hatte. Auch Dr. Zarins, ein Mitglied des Forschungsteams betonte, dass diese langen Säulen charakteristisch für diese Ausgrabungen seien. Das hieß, dass diese Stadt mit der im Quran erwähnten Stadt Iram identisch war, der Stadt des Volkes `Ad. Der Quran sagt:
Die Identität des Volkes `Ad, das die Stadt Iram gründete, sorgte für Debatten. In der Geschichtswissenschaft tritt ein Volk mit einer solch fortgeschrittenen Kultur nämlich nicht auf.
Doch das muss nicht unbedingt außergewöhnlich sein, denn dieses Volk lebte in Süd-Arabien, weit weg von anderen Völkern, die im mittleren Osten und in Mesopotamien angesiedelt waren und pflegte nur begrenzte Beziehungen zu ihnen. Es ist daher nicht befremdend, dass eine Zivilisation, über die man äußerst wenig Informationen besaß, nicht dokumentarisch festgehalten wurde. Man sollte aber nicht vergessen, dass im mittleren Osten Geschichten über das Volk von `Ad mündlich überliefert wurden.
Einer der wichtigsten Gründe warum in schriftlichen Quellen das Volk von `Ad nicht erwähnt wird, dürfte die nur wenig verbreitete schriftliche Kommunikation sein. Man darf annehmen, dass das Volk von `Ad eine Zivilisation gegründet hat, die in geschichtlichen Urkunden nicht registriert wurde. Falls diese Zivilisation länger bestanden hätte, wüssten wir heute mehr über sie.
Trotzdem es keine schriftlichen Quellen über die Ad gibt, kann man doch wichtige Informationen über deren Nachkommen finden und sich somit ein Bild von ihnen machen.
![]() Satellitenbilder zeigen die Lage von `Ad. Auf dem Bild sieht man (mit Pfeil gekennzeichnet) den Schnittpunkt der Handelswege in Ubar. | ![]() 1. Vor den Ausgrabungen konnte man Ubar nur aus dem Weltraum sehen. 2. Bei den Ausgrabungen wurde 12 Meter unter der Erde eine Stadt entdeckt. |
Heute behaupten viele Historiker, dass das Volk `Ad sich gewandelt und danach wieder seinen Platz in der Geschichte eingenommen hat. Dr. Mikail H. Rahman, Forscher an der Ohio Universität, ist der Meinung, dass `Ad die Urahnen der Hadramiten, einer von den im Südjemen siedelnden vier Völkern, seien. Über die Hadramiten, eines der "glücklichen Araber" Völker, die um das fünfte Jahrhundert vor Christus auftauchten, ist man am wenigsten informiert. Dieses Volk herrschte eine lange Zeit über das Gebiet des Südjemen. Nach einem lang andauernden Niedergang nahm seine Herrschaft im Jahre 240 nach Christus ein Ende.
Ein Zeichen dafür, dass die Hadramiten die Nachkommen der `Ad sind, ist in ihrem Namen versteckt. Der römische Schriftsteller Plinius, der im dritten Jahrhundert vor Christus gelebt hat, berichtet über das Volk "Adramitai" -gemeint ist hier Hadramiten.23 Das Wort für "Adramitai" ist "Adram". Das im Quran als "Ad-ý Irem" vorkommende Wort dürfte mit der Zeit einen Wandel erlebt haben wodurch es zu "Adram" wurde.
Auch Ptolemäus, der ägyptisch-griechische Geograph (150-160 n.Chr.) zeigt das südarabische Gebiet als Lebensraum der Adramitai. Dieses Gebiet nannte man bis vor kurzem Hadramaut. Schabwah, die Hauptstadt von Hadramaut, befand sich westlich vom Hadramaut-Tal. Nach unzähligen Legenden befindet sich das Grab des Propheten Hud, der dem Volk von `Ad entsandt wurde, in Hadramaut.
Ein anderer Punkt, der die Annahme bestärkt, dass die Hadramiten von dem Volke `Ad abstammen, ist ihr Reichtum. Die Griechen bezeichneten die Hadramiten als das reichste Volk der Welt. Geschichtliche Quellen berichten darüber, dass die Hadramiten in der Züchtung des Weihrauchs (Frankincense), äußerst fortgeschritten waren. Sie fanden neue Anwendungsgebiete für die Pflanze und sorgten somit für großen Umsatz. Die Weihrauch-Produktion der Hadramiten war wesentlich höher als die von heute.
In Sabwah, der Hauptstadt der Hadramiten, wurden bei Ausgrabungen höchstinteressante Funde entdeckt. Bei den 1975 begonnenen Grabungen hatten die Archäologen wegen dichter Sandhügel große Schwierigkeiten, an die Ruinen der Stadt heranzukommen. Die Ergebnisse der Ausgrabungen waren sensationell: Eine der herrlichsten Stadtruinen wurde hier entdeckt. Die Zitadellenmauer, die die ganze Stadt umfasste, war die stärkste, die man bisher im Jemen entdeckte. Auch wenn das Schloss des Königsreichs jetzt nur noch aus Ruinen besteht, erkennt man noch die einstige Pracht.
Die Hadramiten haben anscheinend ihre Begabung für die Architektur von ihren Vorfahren, dem Volk von `Ad geerbt. Als der Prophet Hud das Volk von `Ad warnen wollte, sprach er sie folgendermaßen an:
Auch wenn diese Aussage von Photius nicht direkt die Hadramiten betrifft, zeigt sie, dass die Völker in dieser Region reich waren und architektonisch sehr begabt. Der Römer Plinius und der Grieche Strabo, Schriftsteller der klassischen Zeit, schreiben über diese Städte, dass sie "beschmückt mit auffallenden Tempeln und Schlössern sind".
Wenn wir davon ausgehen, dass die oben erwähnten Städte den Nachkommen von `Ad gehörten, kann man besser verstehen, warum der Quran (Sure al-Fadschr: 7) das Land vom Volk `Ad; "Iram, die Stadt mit den Säulen" nennt.
In einem der Quranverse, der über das Volk von `Ad erzählt, wird eine wichtige Information gegeben. Hud, der sein Volk warnt, macht es auf die Gärten und Wasserquellen, die zu den Gaben Gottes zählen, aufmerksam:
Die Antwort ist einfach: das Klima hat sich im Lauf der Geschichte verändert. So erfahren wir, dass die heutigen Wüsten einst fruchtbare und grüne Landflächen waren. Ein großer Teil dieses Gebietes war vor einigen Jahrtausenden mit grünen Flächen bedeckt und enthielt reichliche Wasserquellen, wie sie auch im Quran Erwähnung finden. Das Volk zog großen Nutzen aus diesen Gaben Gottes. Das harte Klima wurde durch die Wälder milder und angenehmer. Wüsten gab es zwar damals auch, aber nicht in so großem Umfang.
In Südarabien, im Siedlungsraum des Volkes `Ad, hat man festgestellt, dass die Völker damals ein fortschrittliches Bewässerungssystem anwendeten, mit dem sie ihre Felder bewässerten. Das heißt, dass damals Menschen in diesen Gebieten, in denen man heute nicht mehr leben kann, Landwirtschaft betrieben haben.
Satellitenfotos von einem Ort namens Ramlat as Sab'atayan zeigen, dass hier einst große Bewässerungskanäle und Staudämme vorhanden waren, die etwa 200.000 Bewohnern in diesem Lebensraum dienten.25 Brian Doe, einer der Archäologen, die die Forschungsarbeiten durchführten, sagte: "Die Umgebung von Ma'rib war derart fruchtbar, dass man einst in dem Gebiet zwischen Ma'rib und Hadramut Landwirtschaft betrieben hat".26
Plinius schreibt über fruchtbare Felder, über riesige Wälder und Berge in dieser Region, die mit Bäumen bestanden und mit Nebel bedeckt ist. In manchen Inschriften der uralten Tempel in der Nähe von Sabwah, der Hauptstadt der Hadramiten, wird sogar erzählt, dass in dieser Gegend Jagd auf Tiere gemacht wurde und dass diese geopfert wurden.
Mehrere Forschungen wurden in Bezug auf die Verwüstungszeit einer Region gemacht. Eine dieser Forschungen wurde seitens des Smithsonian Instituts in Pakistan betrieben. Man stellte fest, dass eine vor langer Zeit fruchtbare Region sich in einen Sandhügel von 6 Metern Höhe verwandelt hatte. Die Sandmasse häufte sich an und verschlang mit der Zeit riesige Gebäude, als hätten sie nie existiert. Ruinen, die in den fünfziger Jahren in der Region Timna im Jemen ausgegraben wurden, sind heutzutage wieder mit Sand bedeckt. Die Pyramiden in Ägypten waren einst total unter Sand begraben, bis sie nach langen Ausgrabungen wieder ans Tageslicht geholt wurden. Fazit: Es ist möglich, dass eine Wüste in der Vergangenheit anders ausgesehen hat als heute.
Die ersten Merkmale eines Sandsturms sind die Wolken, die mit Sand geladen sind. Der Sand wird durch starke Winde hunderte von Metern hoch getrieben.27
Genauso wurde auch Ubar, das Atlantis des Sandes die ein Überrest des Volkes `Ad zu sein scheint, durch Ausgrabungen unter meterhohen Sandhaufen geborgen. Es sieht so aus als hätte der Sturm, der nach den Quranaussagen "sieben Nächte und acht Tage" angedauert hat, die Stadt mit Tonnen von Sand zugeschüttet und die Menschen hier lebendig begraben. Auch die Ausgrabungen in Ubar deuten auf diese Tatsache hin. Die französische Illustrierte Ça m' interesse bestätigt ebenfalls in einem Artikel: "Ubar ist in Folge eines Sturms unter 12 Metern Sand begraben worden."28
![]() Die Region, in der das Volk von `Ad lebte war mit Sandhaufen bedeckt. |
Die `Ad, die auf fruchtbarem Land Landwirtschaft betrieben, Staudämme und Bewässerungskanäle bauten, wurden also plötzlich durch einen Sandsturm vernichtet, der die Menschen niederstreckte als wären sie hohle Palmstämme. Alle fruchtbaren Felder, Bewässerungs-kanäle und Staudämme des Volkes wurden von Sandhaufen verschüttet und die ganze Stadt samt ihrer Einwohner lebendig begraben. Nachdem das Volk vernichtet wurde, breitete sich die Wüste aus und bedeckte alles.
Konsequenz: Historische und archäologische Funde haben bewiesen, dass das Volk von `Ad und die Stadt Iram den Quranaussagen entsprechend existierten und vernichtet wurden. Archäologische Ausgra-bungen haben Überreste dieses Volkes zu Tage gefördert.





